Einladung zur Ausstellung / Invitation to the exhibition
Sigrid Drübbisch, Christiane Rücker, Odila Tapfer
Eröffnung / Opening: Donnerstag, 10. Februar 2011, 19.30 Uhr
Ausstellung / Exhibition: 11. Februar bis 30. April 2011
Ort / Location: Chateau Berts, Weinhandlung FuB, Haufeld 2A, 53721 Siegburg
Öffnungszeiten / Opening hours: Di-Fr 10-19.00 Uhr, Sa 10-16 Uhr
Einführung / Introduction: Anke Schmich, Kunsthistorikerin
Die Bonner galeriesassen veranstaltet die erste und bedauerlicherweise zugleich letzte Ausstellung des neuen Jahres 2011 im Château Berts vom 11. Februar bis 29. April. Die Galerie zeigt in den Räumen der Weinhandlung, die Ende Mai 2011 schließen wird, ihre elfte Siegburger Präsentation mit Werken der Künstlerinnen Sigrid Drübbisch, Christiane Rücker und Odila Tapfer.
Sigrid Drübbisch gestaltet ihre Rauminstallation „Einheit in der Vielfalt” im Eingangsbereich des Château Berts, wo zahlreiche gemalte Tropfen leicht und frei schwebend vom Raumkontinuum des Treppenaufgangs Besitz ergreifen und somit das Volumen des offenen Raumes mit ihrer Präsenz erfüllen. Als individuell gestaltete Elemente verkörpern die Tropfen die Gesamtheit des ökologischen Systems – dennoch: die Assoziation des „Guten Tropfens” sei erlaubt, denn schließlich findet die Ausstellung in einer Weinhandlung statt…
Auch in der Technik des Linolschnitts arbeitet S. Drübbisch schon seit geraumer Zeit an den Themen „Einheit in der Vielfalt”, „Verbindungen” sowie „Menschen im Revier” und „Nacht im Revier”. Ihre abstrahierten Motive druckt sie auf Papier, Leinwand sowie z.T. unübliche Malgründe, wie z. B. Acrylglas. In all ihren Arbeiten vermittelt sie symbolisch diverse Gefühle im zwischenmenschlichen Bereich. Eine spezielle Variante in der Technik des Linolschnittes eröffnete ihr seit 2009 neue Möglichkeiten seriellen Arbeitens.
Auch Christiane Rücker arbeitet teilweise seriell, so auch in ihren Collagen zum Thema „Begegnungen”, in denen sie Fundstücke aus rostigem Eisen auf der Leinwand durch ihre spezifische Anordnung in einen neuen symbolischen Kontext stellt. Die Beziehungen der Objekte im Bildraum versinnbildlichen auf abstrakter Ebene diverse Situationen menschlicher Begegnungen. Charakterliche Eigenschaften und Ausdrucksformen formuliert Christiane Rücker in einer Auswahl ihrer sog. „Diven”. Es handelt sich um Skulpturen in Kaschiertechnik, die mit Acrylfarben und Pigmenten bemalt wurden.
In ihrer Acrylbild-Serie liegt die Konzentration auf architektonischen Details, die sich in den Bauwerken des Architekten Frank o`Gehry manifestieren und hier die Motivwahl inspirieren. Der Besuch des Guggenheim-Museums in Bilbao ließ Rücker die gesehenen architektonischen Formen in ihren Acrylbildern als Linien- und Farbgefüge reflektieren und sie in ihren Formenkanon eingliedern.
Die Künstlerin und Kunsttherapeutin Odila Tapfer präsentiert hier ihre Malerei, die durch eine abstrahierte Flora gekennzeichnet ist. Sie überrascht in ihren Bildern zum einen durch ihre stilistische Leichtigkeit im malerischen Duktus, mit dem sie Elemente aus der Natur energetisch-impulsiv in ihrer Malerei thematisiert – zum anderen durch die intuitive Erfassung formaler Prinzipien, welches in der Summe dazu führt, epische Momente in einer besonders lebhaften, farbenfrohen Formensprache herauszuarbeiten. In allen Exponaten steht die Natur und die Erfassung des Besonderen im Organischen im Mittelpunkt. Das Entdecken des Zusammenspiels von Blättern, Blüten und Bäumen hat für die Künstlerin seinen ganz eigenen, besonderen Reiz und vermittelt ihr eine Stimmung freudiger Kreativität und Zufriedenheit. Neben chaotisch-wilden, von optimistischen Gefühlen überquellenden Leinwänden begegnen dem Betrachter andererseits aber auch ruhigere Bilder, in denen sich die malerische Geste leise in größeren Flächen entfaltet, doch der Schein trügt: unter den oberen, relativ monochromen Farbarealen lauert ein verworrener, polychromer Pflanzen-Dschungel, der nur darauf wartet, entdeckt zu werden…