Natalie Bosien Malerei

Odo Rumpf Skulpturen

 

Gefangen – Frei – NEU

Eröffnung: Do. 11.09.2008, 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 11.09. bis 12.10.2008

Es ist, als würden sich zwei Welten begegnen. Auf der einen Seite die expressiven, farbintensiven Malereien von Natalie Bosien, auf der anderen Seite – viel mehr dazwischen – Odo Rumpfs grazilen, detailverliebten Skulpturen aus Industrieschrott. Dabei scheint es fast, als würden die Bilder ihr Innenleben herausschreien. Vielleicht suchen sie aber auch nur das Gespräch, den Dialog mit den stummen, zurückhaltend wirkenden Figuren. Wild, fast ekstatisch, in Öl, Acryl und Mischtechnik, mit Pinseln, Rollen und Spachteln, vorzugsweise aber mit bloßen Händen – so entstehen die Arbeiten von Natalie Bosien. Sortiert, berechnet, aus Fundstücken industrieller Abräume und Reste, in akribischer Weise durchdacht, positioniert und verschweißt, erwachsen dagegen die Skulpturen von Odo Rumpf.

Bei Natalie Bosien zeigen die gegenständlichen Arbeiten Teilansichten des weiblichen Körpers. Ihre abstrakten Bilder hingegen deuten nur an, überlassen es dem Auge des Betrachters, den Linien und Formen zu folgen. Bosien setzt sich in ihrem kreativen Prozess mit männlichen und weiblichen Anteilen auseinander, die zu einem ganzheitlichen Menschen zusammengeführt werden wollen. Ihre Bilder scheinen von Zuständen und Gefühlen zu erzählen; Bosien weiß ihren inneren Schaffensprozess auf eine einfache Formel zu bringen: „ES malt mich!“.

Für Odo Rumpf gehören die ausgestellten Arbeiten zu seinen kleinen, sind es doch teilweise zehn Meter hohe, kinetische Großobjekte, mit denen er auch über die Grenzen des Rheinlandes bekannt geworden ist. Nach Abschluss eines Maschinenbaustudiums absolvierte er Kunststudien bei Prof. Thomas Virnich, ehe er 1991 seinen beruflichen Status zum freischaffenden Künstler wechselte. Viele der Solar- und Medienskulpturen des in Köln tätigen Bildhauers sind im öffentlichen Raum im In- und Ausland zu finden.

Doch bei allen Unterschieden in ihrer Arbeitsweise und den gezeigten Werken, alle aus den Jahren 2006 bis 2008, ist beiden Grundsätzliches gemeinsam. Beiden geht es in ihrem Schaffen um Entwicklung und Erneuerung, um Wege aus einer vergangenen, erlebten Zeit in eine neue, erlebbare Zeit. Dabei datieren sie nicht und legen somit weder sich noch den Betrachter fest. Vielmehr lassen sie Raum und Zeit für eigene Interpretationen und Auslegungen des durch sie geschaffenen Sichtbaren. So rücken beide das Prozesshafte, die Entstehung in den Mittelpunkt ihrer Arbeiten. Ein spannender Dialog zum Miterleben.

Die Ausstellung wird in Anwesenheit der beiden Künstler am 11.09.08 um 19.00 Uhr in der Galerie Sassen auf der Siegburger Bahnhofstraße feierlich eröffnet.