Trifolium
– noch mehr Leben –
Eröffnung: Do. 16. Oktober 2008 , 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 16.10. bis 16.11.2008
Bei eingehender Betrachtung aller Ausstellungsstücke fällt vor allem eines auf: Ein unerhörter Reichtum an Abwechslung und Vielfalt jedes einzelnen Künstlers. Die Bilder von Francesca Mailandt sind technisch brillant und von verblüffender Treue zur natürlichen Vorlage. Neben einer sensationellen Serie von Vogelkopfstudien umfasst ihr Schaffen detailverliebte realistische Darstellungen von Schnecken und Muscheln. Ihre Serien „Künstlerporträits“ und ihre Toskanabilder, die zur Zeit in der gemütlichen Teeküche der Villa ausgestellt sind, verdienen jedoch ebenso Beachtung wie ihre Darstellungen des österreichischen „Weberhäusels“.
Das Werk von Andreas Schlechtriemen fällt besonders durch seine enorme Bandbreite auf. Seine älteren, durch einen Tansania-Aufenthalt inspirierten Bilder zeigen noch in der Mehrzahl die Tiere der dortigen Fauna. Doch in den vergangenen Jahren rückte immer mehr das „Tier“ Mensch in den Mittelpunkt seines Schaffens. Die neueren Bilder zeigen die Gesichter, die Lebenswelten, kurz: das Leben jener Menschen, die Schlechtriemen etwa in China, in Syrien oder in Istanbul traf und um die Erlaubnis bat, sie malen zu dürfen. Aber das alles schien ihn noch nicht so recht an seine künstlerischen Grenzen gebracht zu haben, wie ein schier unglaubliches Werk vermuten läßt. Er kaufte auf dem Antik-Markt eine alte Holzvertäfelung aus Kirchenbeständen – und bemalte sie frei nach Hieronymus Bosch, dem dunklen und genialen Künstler aus dem 15. Jahrhundert.
Ron Meier ist professioneller Vogelmaler und lässt sich nur selten zu thematischen Ausflügen überreden. Seine herrlichen Reisebilder (aus Irland und aus der Toskana) entstanden „eigentlich nur, um nicht aus der Übung zu kommen.“ Das glaubt man ihm allerdings erst, wenn man die Perfektion seiner Vogelgemälde sieht. Seine Federtafeln erinnern auf den ersten Blick stark an die kunst- und liebevollen Illustrationen in den naturwissenschaftlichen Büchern des 19. Jahrhunderts, gehen aber bei genauerem Hinsehen hinsichtlich Realismus und Detailreichtum weit über diese hinaus. Diese einzigartigen Arbeiten bilden sein persönliches Standardrepertoire, das jedoch immer wieder um etwas verspieltere, szenische Darstellungen erweitert wird, die Vögel in ihren natürlichen Lebensräumen zeigen.
Die Ausstellung wird in Anwesenheit der drei Künstler am 16.10.08 um 19.00 Uhr in der Galerie Sassen, Bahnhofstr. 20, durch Erich Nießen, Stellvertretender Bürgermeister eröffnet.